Städtebauliche Fallstudie für einen energeiautarken Stadtumbau
am Beispiel der Damloup Kaserne in Rheine
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Bebauungsstrukturen
Das Bebauungskonzept sieht auf dem Kasernengelände
eine Bebauung mit einer von Norden nach Süden abnehmenden
Dichte vor. Während der Geschosswohnungsbau
seinen Schwerpunkt im Norden hat, sind im Süden Flächen
für Einfamilienhäuser in unterschiedlicher Verdichtung als
Reihen- und Doppelhäuser vorgesehen.
Anknüpfend an die bis zu dreigeschossigen Kasernengebäude,
definieren zwei kompakte ebenfalls dreigeschossige
Baublöcke
mit einer öffentlichen Platzsituation das Zentrum
des neuen Quartiers.
Ausgehend von dem zentralen Platz, markiert eine Allee
die zentrale Nord-Südachse, über die die Anbindung des
Quartiers in Richtung des südlich der Bühnertstraße anschließenden
Freiraums erfolgt. Diese wird im nördlichen
Teil durch dreigeschossige Stadthäuser flankiert, die weiter
nach Süden in eine zweigeschossige Bebauung übergehen.
Im Osten markiert die zu erhaltende Lindenreihe den Übergang
zu einer Bebauung geringerer Dichte entlang der
Catenhorner
Straße. Entsprechend den östlich der Catenhorner
Straße gelegenen Bebauungsstrukturen wird hier
eine Bebauung überwiegend mit Reihenhäusern und in Teilen
auch Mehrfamilienhäusern geringer Dichte vorgeschlagen.
Die Lage der Bebauung im Westen des Kasernengeländes
orientiert sich an der Lage der bestehenden Kasernengebäude.
Die Baufelder bieten eine größere Flexibilität für die
Anordnung von Gebäuden und damit gute Voraussetzungen
für besondere Wohnformen (Mehrgenerationenhäuser, gemeinschaftliche
Wohnprojekte etc.).
In der vorgeschlagenen Struktur bietet das Kasernengelände
Raum für die Entwicklung von ca. 400 – 500 Wohneinheiten
im Geschosswohnungsbau. Die exakte Anzahl der
Wohneinheiten ist dabei abhängig von dem konkret gewählten
Wohnungsmix. Daneben könnten weitere ca. 120
- 140 Baugrundstücke für Einfamilienhäuser in Form von
6.3 Entwicklungskonzept Damloup Kaserne
6.3.1 Städtebau
Mit einer Flächengröße von ca. 11 ha bietet die Damloup
Kaserne für die Stadt Rheine und insbesondere für den
Stadtteil Dorenkamp ein besonderes innerstädtisches Entwicklungspotenzial.
Entsprechend der im Rahmen der vorbereitenden Untersuchung
festgestellten Defizite im Stadtteil soll das Kasernengelände
in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der
Verwaltungsworkshops überwiegend für eine wohnbauliche
Nutzung entwickelt werden.
Dienstleistungsnutzungen sind in untergeordnetem Umfang
denkbar, insbesondere um Nachnutzungsoptionen für
die im Norden / Nordwesten des Kasernengeländes gelegene
Bestandsbebauung zu verbessern.
Für die künftige städtebauliche Struktur des Kasernengeländes
sind folgende Aspekte wesentlich:
• Einbindung der erhaltenswerten bestehenden
Bausubstanz im Nordwesten
• Erhalt der prägenden Grünstrukturen auf dem Kasernengelände
• Entwicklung einer gemischten Bebauungsstruktur
aus Mehrfamilienhäusern und einer verdichteten
Einfamilienhausbebauung in unterschiedlichen
Bebauungsformen
• Fußläufige Vernetzung des Kasernengeländes mit
seinem Umfeld und dem südlich angrenzenden
Ortsrand
• Entwicklung einer im Hinblick auf die Folgen des
Klimawandels möglichst resilienten städtebaulichen
Struktur