Historie der Damloup-Kaserne im Stadtteil Dorenkamp
Gestern…
Im Jahr 1936 wurde Rheine Garnisonsstadt. Erstmalig wurde die Damloup-Kaserne von Infanterie-Soldaten bezogen und aufgrund von nicht genügend festen Bauten für den Ausbau der Reichswehr nach Westen um ein Barackenlager erweitert.
Nach dem 2. Weltkrieg war die Kaserne eine der wenigen militärischen Standorte, die trotz starker Beschädigungen wiedergenutzt werden konnte – zunächst für zivile Nutzungen. So dienten die Militäranlagen vorübergehend als Durchgangslager für Flüchtlinge aus der Sowjetzone, ab 1958 zog daraufhin die Bundeswehr in die Kaserne ein und nutzte sie als Standortverwaltung für Rheine. Damloup entwickelte sich schließlich zur zweitgrößten Bundeswehrgarnison in Nordrhein-Westfalen.
Zwischen 1950 und 1980 erfolgte nach und nach die Auflösung des Barackenlagers auf dem westlichen Teil der Kaserne, welcher zu einem Schulzentrum umgebaut wurde – der Grundstein für einen erfolgreichen Konversionsprozess.
Bis zur umfassenden Umstrukturierung der Bundeswehrstandorte in Gesamtdeutschland und der Schließung der Damloup-Kaserne im Jahr 2006 blieb die Nutzung als Standortverwaltung erhalten. Die zuletzt noch genutzte Kleiderkammer – eins von insgesamt 12 erhaltenen Kasernengebäuden – wurde 2014 aufgegeben, so dass der Standort heute völlig freigezogen ist.
Heute…
Bis heute liegt das ca. 10 ha große Kasernengelände dennoch in der Verantwortung des Bundes und ist im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die verbliebenden, überwiegend 3-geschossigen Bestandsgebäude werden heute temporär als Flüchtlingsunterkunft genutzt.
Der größte Teil des Areals ist unbebaut und dient als Grünland mit teilweise altem Baumbestand. Aufgrund seiner direkten Lage im Stadtteil Dorenkamp und den umliegenden Siedlungs- und Grünstrukturen bietet das ehemalige Kasernenareal ein hohes innerstädtisches Potential für eine zukunftsweisende Quartiers- und Stadtentwicklung.
Die Rolle des Kompetenzzentrums stadtklima
Das Kompetenzzentrum stadtklima entwickelt bis 2019 in enger Zusammenarbeit mit Architekten, Ingenieuren, Stadtplanern, Handwerkern und Unternehmern aus der Bau- sowie Energiebranche aus der Region zukunftsweisende Szenarien für eine innovative Umgestaltung des Kasernengeländes im Stadtteil Dorenkamp. Diese Szenarien kommen nicht nur dem Rheinenser Stadtteil Dorenkamp zugute – auch andere Quartiere im Münsterland können von den Ergebnissen profitieren und lernen.
